Europäische Politische Gemeinschaft

Mit europäischer Allianz ein Zeichen setzen

Die Europäische Politische Gemeinschaft kurz & knapp

Was ist die Europäische Politische Gemeinschaft (EPG)?
Nachdem Bereits 1952  der Versuch gestartet worden war, eine gleichlautende „Europäische Politische Gemeinschaft" ins Leben zu rufen, hat sich im Oktober 2022 nun die EPG als europäische Plattform gegründet. Fast alle europäischen sowie einige vorderasiatische Länder gehören ihr an. Sie ist kein neues Organ und keine neue Institution der Europäischen Union.

Was ist das Ziel der EPG?
Die EPG wurde gegründet, um die Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten und weiteren Ländern im europäischen und vorderasiatischen Raum zu verstärken. Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine und dessen Folgen soll nicht nur ein Zeichen der Geschlossenheit Europas gesetzt werden, sondern auch eine tatsächliche Abstimmung und Zusammenarbeit erfolgen, vor allem in den Bereichen Frieden und Sicherheit sowie Wirtschaft, Energie und Klima.

Wer ist Mitglied in der EPG?
Neben den 27 EU-Staaten gehören der EPG weitere 17 Staaten an, darunter vor allem Staaten des Westbalkans und auch einige aus der ehemaligen Sowjetunion: Armenien, Aserbaidschan, Albanien, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Großbritannien, Island, Kosovo, Liechtenstein, Moldau, Montenegro, Nordmazedonien, Norwegen, Schweiz, Serbien, Türkei, Ukraine.
Russland und Belarus sind nicht Teil der EPG.

Wann und wo tagt die EPG?
Das erste Gründungstreffen fand am 6./7. Oktober 2022 in Prag statt. Das nächste Treffen ist für das Frühjahr 2023 in der Republik Moldau geplant. Spanien und das Vereinigte Königreich sollen als Ausrichter folgen.

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Was ist die Europäische Politische Gemeinschaft (EPG)?

Die Europäische Politische Gemeinschaft ist eine am 6./7. Oktober 2022 in Prag gegründete neue europäische Plattform, der fast alle europäischen sowie einige vorderasiatische Länder angehören. Diese Plattform für politische Koordinierung ersetzt keine bestehenden Organisationen, Strukturen oder Prozesse und soll zu diesem Zeitpunkt auch keine neuen schaffen. Zunächst als bloße Serie von Gipfeltreffen konzipiert soll die EPG den politischen Dialog zwischen den europäischen Staats- und Regierungschefs in Zeiten geopolitischer Umbrüche fördern. Im Vordergrund steht Austausch, Koordination und Kooperation und fürs Erste nicht das Fassen von Beschlüssen.

Bereits 1952 war der Versuch gestartet worden, eine gleichlautende „Europäische Politische Gemeinschaft" ins Leben zu rufen. Damals sollte diese dem Zweck einer ersten europäischen Integration dienen. Das Vorhaben war jedoch gescheitert; alternative Formate kamen zur Umsetzung.

Die Idee, 2022 einen Anlauf für eine neue „Europäische Politische Gemeinschaft" zu starten, kam von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Unter dem Eindruck des Ukraine-Kriegs und dessen Folgen hatte er im Mai 2022 im Europaparlament den Vorschlag eingebracht, eine „Europäische Politische Gemeinschaft" zu gründen. Bereits wenige Monate später kam dieser nun zur Umsetzung. „Wir teilen ein gemeinsames Umfeld, oft eine gemeinsame Geschichte, und wir sind dazu berufen, unsere Zukunft gemeinsam zu schreiben”, so Macron auf dem Gründungsgipfel in Prag.

 

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Was ist das Ziel der EPG?

Die Europäische Politische Gemeinschaft wurde gegründet, um die Zusammenarbeit zwischen den EU-Mitgliedstaaten und weiteren Ländern im europäischen und vorderasiatischen Raum zu verstärken und für Sicherheit und Stabilität sorgen. Als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine und dessen Folgen soll nicht nur ein Zeichen der Geschlossenheit Europas gesetzt werden, sondern auch eine tatsächliche Abstimmung und Zusammenarbeit erfolgen, hauptsächlich in den Bereichen Sicherheit und Frieden sowie Wirtschaft, Energie und Klima.

Angesichts der derzeitigen Bedrohungen für die Stabilität und Sicherheit Europas müssen wir mehr miteinander sprechen, einander mehr zuhören und mehr gegenseitiges Verständnis aufbringen – nicht weniger. Und genau das haben wir auf der ersten Tagung der Europäischen Politischen Gemeinschaft geschafft.

Charles Michel, Präsident des Europäischen Rates, 6. Oktober 2022

Noch offen bleibt zunächst, wie die Zusammenarbeit der mehr als 40 Länder genau organisiert werden soll, ob die EPG künftig auch konkrete Entscheidungen treffen können soll und wenn ja, wie. Wie sich die EPG zwischen Gesprächsclub und Handlungsgemeinschaft weiterentwickeln wird,, wird sich zeigen..Vor allem auch bleibt abzuwarten, was die EPG substanziell beitragen kann, um die Herausforderungen für Europa anzugehen.Sie könne nur in enger Verbindung mit der EU einen Mehrwert entfalten, so Europaexpertin Barbara Lippert. Die EU sei – bei allen Defiziten – das politische und wirtschaftliche Gravitationszentrum im größeren Europa und verfüge über die administrative Infrastruktur und die Ressourcen.

Als mögliche Projekte für die neue Gemeinschaft nannte Frankreichs Parsident Emmanuel Macron etwa den Schutz von kritischer Infrastruktur wie Gasleitungen und Satelliten sowie den Kampf gegen Cyberkriminalität. Bundeskanzler Olaf Scholz gab hingegen zu verstehen, dass er nicht unbedingt handfeste Ergebnisse erwarte. Man könne im Rahmen der EPG „in verschiedenen Formaten und einfach frei von einer Tagesordnung und von der Notwendigkeit, Beschlüsse zu fassen, über die gemeinsamen Anliegen” sprechen, so Scholz auf dem Gründungsgipfel. Dies sei gut für den Frieden, für die Sicherheitsordnung und gut für die ökonomische Entwicklung. Die britische Premierministerin Liz Truss machte allerdings deutlich, dass sie konkrete Ergebnisse erwartet: „Es darf keine Laberrunde sein.“ Sowohl in der Sicherheits- als auch in der Energie- und Migrationspolitik wolle sie konkrete Handlungen sehen.

Die EPG soll somit eine Plattform für politische Koordinierung der Länder auf dem europäischen Kontinent sein und eine starke Allianz bilden. Eine Alternative zur EU-Erweiterung soll die EPG hingegen nicht darstellen, wie von den EU-Beitrittskandidaten selbst als auch EU-Vertretern betont wird. So hatte auch Bundeskanzler Kanzler Scholz zuletzt mehrfach bekräftigt, dass die neue Gemeinschaft kein Ersatz für die EU-Erweiterung sein solle. Auch solle aus diesem Kreis keine neue Institution werden. Es wäre „etwas Falsches“, neben die vielen bestehenden Institutionen noch eine weitere dazuzupacken, warnt Scholz.

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Wer ist Mitglied in der EPG?

Mitglieder der Europäischen Politischen Gemeinschaft sind zum einen alle 27 EU-Staaten.Ferner gehören der EPG weitere 17 Staaten an, darunter vor allem Staaten des Westbalkan und auch aus der ehemaligen Sowjetunion:

Armenien, Aserbaidschan, Albanien, Bosnien und Herzegowina, Georgien, Großbritannien, Island, Kosovo, Liechtenstein, Moldau, Montenegro, Nordmazedonien, Norwegen, Schweiz, Serbien, Türkei, Ukraine.

Russland und Belarus sind nicht Teil der EPG. So war neben dem russischen Präsidenten Wladimir Putin auch der mit ihm verbündete belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko nicht auf dem Treffen der neuen Gemeinschaft erwünscht.

Treffen der EPG

Gründungstreffen am 6./7. Oktober 2022

Auf dem Gründungstreffen in Prag haben alle 44 Gründungsmitglieder teilgenommen sowie auch der Präsident des Europäischen Rates Charles Michel und die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj war online zugeschaltet.

Außer dem Krieg in der Ukraine stand vor allem die Energiekrise und die Wirtschaftslage auf der Tagesordnung. Die Zusammenkunft sollte dabei auch eine klare Botschaft an Russlands Präsident Wladimir Putin senden, dass er auf dem europäischen Kontinent nahezu vollständig isoliert ist. Alle teilnehmenden Staaten hätten sehr klar die Verurteilung der russischen Aggression, des Invasionskriegs und ihre Unterstützung für die Ukraine zum Ausdruck gebracht, sagte Macron in der Abschlusspressekonferenz. Dies sei sehr wertvoll, weil es daran Zweifel habe geben können. Staaten wie die Türkei und Serbien haben die EU-Sanktionspolitik gegen Russland bislang nicht mittragen.

Weitere Treffen

Das nächste Treffen ist im Frühjahr 2023 in der Republik Moldau geplant. Spanien und das Vereinigte Königreich sollen als weitere Ausrichter folgen.

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Autor: Internetredaktion LpB BW | letzte Aktualisierung: Oktober 2022


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